DABO, der Felsen, die Geschichte

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Der Felsen von Dabo ist die bemerkenswerteste Landschaft des Buntsandsteinmassivs der Mittelvogesen. Diese wurden vor 200 Millionen Jahren während der Trias – Epoche gebildet. Quarz, Kiesel, Quarzit und roter Sandstein charakterisieren den mittleren Buntsandstein.

Er liegt in der Mitte der Vogesen die sich von der Franche-Comté bis zum Pfälzerwald hinziehen.

Spuren beweisen, dass die Region von Dabo in der Steinzeit bewohnt war und nacheinander von Kelten, Triboquen, Romanen und Franken besiedelt wurde. Am Anfang des Mittelalters gehörte die Grafschaft von Dabo zum Elsässischen Herzogtum.

Die Dagsburg wurde erbaut von Eberhard, dem Enkelsohn Etichons, Herzog des Elsass und Neffe der heiligen Odilia. Der Felsen von Dabo hat eine Höhe von 30 m und befindet sich 664 m über dem Meer. 62 Stufen, einige davon sind in den Fels gehauen, führen auf die Plattform, die 80 m lang und 30 m

Die gezahnten Mauern der Burg umschlossen den gesamten Felsen. An jeder Extremität stand ein Wohnturm sowie ein kleiner Wachturm. Im Innern befanden sich imposante Gebäude die als Lager und Ställe dienten.

Eine Zisterne, in den Felsen eingehauen und 2.60 m tief ist heute noch sichtbar. Hier wurde das Regenwasser gesammelt, das sich bei Belagerungen als kostbar erwies.

Am Ende des 10ten Jahrhunderts heiratete Hugo IX Graf von Eguisheim, Heilwig, Tochter des Grafen von Dagsburg. Sie bekamen einen Sohn namens Bruno geboren am 21.06.1002 den späteren Papst Léo IX.

Als Bruno 5 Jahre alt war, übergaben ihn die Eltern der Fürsorge von Bischof Berthold von Toul. Daselbst besuchte er die bischöfliche und die Klosterschule.

Im Jahr 1024 wurde Konrad II, ein Vetter von Bruno zum deutschen Kaiser gekrönt. Er berief Bruno an seinen Hof. Der junge Domherr diente in der Schloßkapelle und bereitete sich auf seine künftigen Würden vor, die ihm durch seine Abstammung zustanden. So wurde er anno 1026 erst 24 jährig zum Bischof von Toul ernannt. Während seines Episkopats förderte er das klösterliche Leben und setzte einige Geistliche ab die mehr um weltliche Macht als um ihr Seelenheil bemüht waren.

Anno 1046 haben sich 3 Päpste um die Macht in Rom gestritten. Nach dem Tode von Papst Damasus II, berief der deutsche Kaiser Heinrich III, dem das Recht zustand den Papst zu ernennen, ein Konzil in Worms ein und erwählte Bruno von Dagsburg.

Dieser war zu der Zeit Bischof von Toul und hat zunächst dieses Ehrenamt abgelehnt, hat es später aber doch angenommen. Er wurde am 12.2.1049 unter dem Namen Leo IX zum Papst geweiht.

In der Mitte des XI Jahrhunderts hat der höhere und niedere Klerus sich durch den schlechten Lebenswandel der weltlichen Gesellschaft beeindrucken  lassen. Viele Bischöfe und Priester waren verheiratet oder lebten in Konkubinat, das nannte man « Nikolaïsmus ».

E
in anderes Übel der Zeit war der Handel mit den Kirchenämtern und mit heiligen Dingen, das nannte man die Simonie. In dieser Zeit war der Mönch Hildebrand Berater des Papstes. Er hat ihn von der Notwendigkeit einer Reform überzeugt. Leo IX bereiste das Elsaß, Lothringen, Frankreich und das Heilige Römische Reich deutscher Nation.

Er versuchte auch seine päpstliche Macht auf den Orient auszudehnen, aber dies scheiterte an der Ruhmsucht des Patriarchen von Konstantinopel. 1054 wurde die morgenländische Kirchenspaltung vollzogen.

Leo IX, stieß  auch bei der Ausübung seiner weltlichen Macht auf viele Schwierigkeiten.

Die Stadt Benevent  im Nordosten von Neapel, wurde von den Normannen angegriffen und stellte sich unter den Schutz des Papstes. Leo IX, der sich nicht auf die Byzantiner verlassen konnte, wandte sich an Deutschland. Der deutsche Kaiser Heinrich III versprach ihm Truppen, aber die Landesfürsten und der Klerus, die von der Reform Leo IX betroffen waren, haben ihre Truppen zurück gezogen.

Eine kleine Armee, durch den Papst im Elsass und Lothringen aufgestellt, wurde am 18 Juni 1053 aufgelöst. Der Papst wurde gefangen genommen und acht Monate lang eingekerkert. Zurück in Rom und sehr krank, rief er seine Getreuen zu sich um ihnen seine letzten Empfehlungen zu erteilen.

Er starb am 19 April 1054.

Infolge von Erbschaften, Bündnissen und Heiraten wurde die Grafschaft nacheinander elsässisch, lothringisch, französisch, deutsch, katholisch oder lutheranisch. Die Kriege, die diese Veränderungen herbeigeführt haben, verwüsteten immer wieder das Land. Um es neu zu besiedeln haben die Landesherren Siedler aus Frankreich, Bayern, der Schweiz und Tirol angeworben und verliehen ihnen Forstrechte.

Das älteste Forstrecht stammt aus dem Jahre 1569. Heute noch haben die Bewohner der Gemeinde, die von diesen Ansiedlern abstammen, die Vorteile aus diesen Rechten. Das wichtigste ist das  » Bürgerholz  » , das heißt, die jährliche  Abgabe von 8 stehenden Bäumen aus Kienholz. Die Verlosung dieser Baüme, nach dem 11ten November, ist Anlass zu einem großen Jahrmarkt.

Nach dem westfälischen Frieden wurde das Elsass an Frankreich abgetreten aber der Herzog von Leiningen, Besitzer der Dagsburg wollte Ludwig den XIV nicht anerkennen und griff 1672 zu den Waffen gegen ihn. Die Dagsburg war ein Hindernis für die Truppen Ludwig des XIV. Nach langer Belagerung hat M.De Bois-David am 13 März 1677 die Kapitulation erreicht. Zwei Jahre danach wurde auf Befehl Ludwigs des XIV die Dagsburg geschleift.

Der Dagsburgerfelsen blieb nackt und unbebaut während den nächsten 150 Jahren.

Im Jahr 1828, auf Betreiben des damaligen Pfarrer’s Klein wurde eine Kapelle zu Ehren des Hl. Leo dem IX errichtet. Diese hielt den Wetterunbilden nicht lange stand und wurde 1889 abgerissen.

Im selben Jahr beschloss man sie im romanischen Stil des XI Jahrhunderts neu aufzubauen. Auf Wunsch von Stieve, dem Gründer des Vogesen-Clubs wurde ein Turm angefügt der als Aussichtsturm dienen sollte. Die Bauarbeiten dauerten zwei Jahre und die Kapelle wurde am 12ten Oktober 1892 eingeweiht. Über dem Portal sehen sie, die Wappen der Grafen von Dagsburg und die des heiligen Leo.

In der Apsis, bemerken sie eine Abbildung des Allerheiligen, mit Mutter Maria und Johannes dem Taüfer.

Im Chor, sehen sie auf dem linken Kirchenfenster die heilige Gerberge, Nichte des Heiligen Léo und Äbtissin im Kloster von Hesse.

Auf dem rechten Fenster befindet sich eine Abbildung des Heiligen Léo IX, Schutzpatron von Dabo.